Runter bis Lake Taupo im Schnelldurchgang
Nachdem ich nun einige Zeit in das Leben einen Wwoofers schnuppere, entscheide ich mich, dass das Reisen auch nicht zu kurz kommen darf und mache mich auf in neue Gefilde. Von Kerikeri geht es nun nach Pahia, was nun nicht wirklich viel weiter ist, ich aber einen Tip für eines der Hostel erhalten habe. Hier gibt es einen kleinen frechen Papagei, der nicht nur die üblichen Dinge wie „Hello“, „Haha“ und das Hinterherpfeifen beherrscht, nein der Gute imitiert das Miauen der Katze so täuschend echt, dass man die ganze Zeit schaut, wo sich das kleine Fellknäuel (Katze) befindet, um es liebevoll zu streicheln...und dann wird man von dem Vogel angeklettert...Glück hat der, der nicht irgendwelche interessanten Ohrringe oder Ketten trägt, die man so wunderbar abpicken kann. Da Pahia sehr an einen Kurort an der Ostsee erinnert zieht es mich weiter nach Russel. Dieser Ort ist kleiner und noch nicht ganz so auf Tourismus ausgelegt. Von hier startet auch meine erste Delfinbesichtigungstour...und anders als in Spanien, sehen ich sogar Delfine....dummer Weise habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Beweisbilder zu schießen...und lasse den eigentlichen Moment gar nicht so auf mich wirken...damit bin ich quasi gezwungen, erneut auf Delfinwatching zu gehen! Bei der Tour kann ich einen weiteren Punkt auf der ungeschriebenen Liste „Was Julia unbedingt in Neuseeland vor die Linse bekommen will“ abhaken. Ich sehe einen Seelöwen, der sich in der Sonne aalt...und zwar ein echtes Prachtexemplar (siehe Galerie)!
Gut gelaunt von diesem Erlebnis reise ich weiter und lande in Thames auf der Halbinsel Coromandel.
Tja, was gibt’s zu dem Ort spannendes zu erzählen...ach ja, hatte ich ja fast verdrängt...ich käpfe mich so ca 5-6 Stunden bergauf- bergab durch Dschungel, über Bäche (oder auch kleine Flüsse), vorbei an alten Goldmienen, dittsche meinen Fuss zweimal in das eiskalte Bachquellein, beim versuch über diesen fast schon reißenden Strom zu hüpfen, von Stein zu Stein, um dann mal wieder im Matsch zu landen. War Klasse...aber für die nächsten Tage ist Wandern gestrichen!
Nächster Halt: Hahei, auch auf der Coromandelhalbinsel.
Hier ist ein weitere Punkt abzuhaken...und zwar gibt es hier ein typisches Tourihighlight, das in keinem Fotoalbum fehlen darf. Ein riesiges Loch in einem Steinfelsen, mitten am Strand, unter das man hindurch schreiten kann...um besagtes Foto zu schießen. Nachdem ich gut zwei Stunden zu diesem Highlight hinwatschel, mir die Sonne nen leichten Stich verpassen, muss ich feststellen, dass man da nicht mehr hinunterhuschen kann, weil vor einiger Zeit ein paar Bröckchen runter gebröselt sind. TOLL! Und nu??? Jetzt habe ich nur Bilder mit ner nicht gerade dekorativen Absperrungsmarkierung! SUPER...also gut, noch n bisschen die Sonne genießen, nicht aufregen, der Ausblick ist hier nämlich wirklich schön! Und dann zurück zum Campingplatz.
Am nächsten Tag starte ich zu dem Hotwaterbeach. Hört sich ziemlich groß an, wa?
Das Lustige daran ist, dass diese Hotwaterpools nicht irgendwo fertig bereit stehen, nehein...man leiht sich einen Spaten aus, wartet auf die Ebbe und sucht nach einer warmen Stelle im Sand. So weit klingt das ja einfach...leider finde ich zwei Mal keine heißen Quelle, buddel also zwei mal unnütz ein Loch...ist ja auch nicht peinlich...wenn die ca 50 anderen Leute scheinbar gleich ein warmes Plätzchen finden. Aber das Glück bleibt mir hold und ich finden eine warme...oder besser gesagt die heißeste Stelle und bagger meinen Pool aus...dumme nur dass das Wasser so heiß ist, dass man darin zumindest Dünsten, wenn nicht Kochen, könnte. Nach einigen Minuten in der heißen Brühe entscheide ich mich für ein Sonnenbad...aber erst muss ich noch den Schlamm vom Graben loswerden und so kommt es, dass ich das erste Mal in den Pazifischen Ozean hüpfe...der echt kalt ist!
Alles in Allem ist es ein sehr schöner Tag!
Am nächsten Tag geht’s weiter entlang der Ostküste zum ersten Zwischenstopp in Tauranga...da ich hier nur eine Nacht verbringe, gibt es jetzt ermal nichts spannendes zu berichten (siehe hierzu: „Zwangsaufenthalt in Tauranga / Mt Manganui und was noch so geht“)
Am fogenden Morgen mache ich mich auf nach Rotorua, eine Stadt, die nichts für feine Näschen ist...sie ist nämlich für ihre vielen schwefeligen Blubberlöcher, Gysiehre und heißen Quellen bekannt. Hier verbringe ich einige schöne und relaxte Tage, schaue mir das Museum an, spaziere durch die kleine Innenstadt und teste das erste mal das Nightlive. Doch nach einigen Tagen zieht es mich dann weiter ins Landesinnere zum Sagen umwogenen Lake Taupo, der umgeben von kleinen Gebirgsgruppen mit Schneehäubchen (wohlgemerkt im Frühsommer!) ein tolles Bild abgibt. Ich besichtige (mal wieder) reißende Wasserfälle und wandere, weil’s so schön ist, durch die mehr oder weniger wilde Natur. Ach ja, und ich komme in den Genuss einige der leckersten Honigsorten für kostnichts zu probieren...aber weil die Jule ja ein gut erzogenes Kind ist, kauft sie natürlich ein Anstandsgläschen, um dann, wie sollte es auch anders sein, festzustellen, dass der gleiche Honig im Supermarkt in der Stadt nur die Hälfte kostet! War ja klar!
Schmecken tut er trotzdem, teile ihn mir gut ein.
Taupo ist auch der Ort, an dem ich mich von meiner lieben Reisebegleiterin der letzten zwei Monate, Corinna, verabschiede...und meine Reise fortan allein fortsetze...